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Kwaidan (J 1964, M. Kobayashi)

 
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Rene



User seit: 25.08.2006
Beiträge: 3171

BeitragVerfasst am: 26.08.2006 11:36    Titel: Kwaidan (J 1964, M. Kobayashi) Antworten mit Zitat

gesehen am 25.08.2006 (DVD); 4/5

Alte japanische Folkore in exotistische Episoden verwandelt, nach Lafcadio Hearn, dem Mann ohne Heimat.

Nach der auf dem Buddhismus und davor auf dem Animismus basierenden Glaubensvorstellung finden die Geister gewaltsam gestorbener Menschen, die nie das Beerdigungszeremoniell erfuhren, keine Ruhe und suchen die Lebenden heim. Japan hat eine lange grausige Kriegskultur.

Kobayashi entlässt uns da in eine alternative Zone. „Ich habe das Nebeneinander von materieller und spiritueller Natur erkundet, das Reich des Traums und des Verlangens, die spirituelle Bedeutung unseres Lebens unmittelbar gezeigt“, sagt Kobayashi. Er vermittelt einen Eindruck von dieser Vorstellungswelt. Das Spirituelle nimmt das Weltliche in Gefangenschaft. So gesehen tatsächlich ein animistischer Film, als große Atelierkunst wird sein Artifizielles offenkundig. Wie im Bunraku. Die Künstlichkeit ist kein Hilfsmittel mehr, sie ist sichtbare Notwendigkeit.

So verfährt er auch mit Farbe, oder mit Geräuschen. Es gibt keinen Synchronismus. Die Elemente bestehen für sich, nebeneinander, in der twilight zone.

Hearn schrieb die Kurzgeschichten in der sich modernisierenden Meiji-Ära. In den 1960er Jahren hatte auch die schon mythische Patina angesetzt. Der literarische Exotismus wird an den Nahtstellen in Horror übersetzt. Das Ende ist mit Borges gesehen. Geschichten bleiben in Bewegung oder werden gar nicht beendet.
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"Film is like a battleground: love, hate, action, violence, death. In one word: emotion."
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