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Alexander Newskij (RU 1938, S. Eisenstein)

 
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Rene



User seit: 25.08.2006
Beiträge: 3171

BeitragVerfasst am: 09.01.2007 10:31    Titel: Alexander Newskij (RU 1938, S. Eisenstein) Antworten mit Zitat

gesehen am 05.01. und 06.01.2007 (DVD); 3/5

Das Mittelalter kannte nicht nur die Kreuzzüge in das Heilige Land, auch in Osteuropa zogen Kreuzritter des Deutschen Ordens aus, um den Heiden das Christentum zu bringen – oder sie anderenfalls zu erschlagen! In den Augen der "heidnischen" Russen hat das Ganze natürlich das Aussehen einer Invasion. Unter dem Großfürsten von Nowgorod, Alexander Newskij, heute ein Nationalheld Russlands, vereinigen sich die Russen und schicken sich an, die Eindringlinge aus dem Land zu werfen. Auf dem zugefrorenen Peipussee kommt es zur Entscheidungsschlacht.

1938 im Auftrag Stalins von Eisenstein inszeniert, war der Film als Propaganda und Warnung gegen Nazi-Deutschland gedacht. Es kommt nicht von ungefähr, dass die Helme der Ordensritter (allesamt düstere Gestalten) etwa den Helmen der SS ähneln. Hitlers Expansion in Europa (Österreich und Tschechei 1938) war in Moskau nicht unbemerkt geblieben. Stalin befürchtete (nicht zu unrecht), eines der nächsten Opfer von Hitlers Wahn zu werden. Als dann aber 1939 der Hitler-Stalin-Pakt geschlossen wurde, durfte solch deutsch-kritische Propaganda nicht gezeigt werden. Erst als 1941 Hitler die Sowjetunion überfiel, kam der Film in die russischen Kinos und wurde ein großer Erfolg.

"Alexander Newskij" ein sehr pathetisches Filmwerk, welches den Heerführer Newskij und den Krieg als heldenhafte Vaterlandspflicht beinahe grenzenlos verherrlicht. Der Film beeindruckt allerdings durch das genau abgestimmte Verhältnis zwischen den brillant komponierten, meist in starren Einstellungen gehaltenen Bildern und dem Ton bzw. der Musik Fjodor Prokofjews (welche - ungewöhnlich - vor Fertigstellung des Films schon komponiert wurde). Höhepunkt bildet in diesem Punkt die Schlacht auf dem zugefrorenen Peipus-See - eine Sequenz, die Pate für alle nachfolgenden Schlachten der Filmgeschichte stand. Das Ergebnis insgesamt war ein hemmungslos selbstgerechter Propaganda-Film, der über weite Strecken allerdings durch seine außergewöhnliche formale Gestaltung auch die poetische Kraft seines Regisseurs durchscheinen lässt.
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"Film is like a battleground: love, hate, action, violence, death. In one word: emotion."
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