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Rene
User seit: 25.08.2006 Beiträge: 3171
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Verfasst am: 23.01.2007 10:50 Titel: Rope (USA 1948, A. Hitchcock) |
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gesehen am 22.01.2007 (DVD); 3/5
Mit diesem schwarzhumorigen Hitchcock-Klassiker beginne ich meine Hitch-Retrospektive. Mord als Kunstform? Eine Idee, die eigentlich nur von Hitchock kommen konnte...
Brandon (John Dall) und Philip (Farley Granger) teilen als Elite-Studenten und Angehörige von Manhattans High Society ein Appartement im Herzen New Yorks. Sie betrachten sich selbst ihrem Freund David Kentley als intellektuell überlegen und beschließen deshalb, ihn zu töten, um die philosophischen Thesen ihres Professors Rupert (James Stewart) und den perfekten Mord zu verwirklichen. Sie erwürgen ihn gemeinsam mit einem Seil und geben anschließend eine kleine Party, um ein Alibi vorzuspielen. Zu den Gästen gehören Davids Vater, seine Verlobte Janet und ihr Lehrer, der schließlich Verdacht schöpft.
Regisseur Alfred Hitchcock, fasziniert von den Stil-Möglichkeiten langer Kameraeinstellungen, entschied, die Geschichte so zu verfilmen, als bestünde sie aus einer einzigen ununterbrochenen Einstellung. Da eine Filmkamera aber nur eine Länge von ungefähr 10 Minuten Filmmaterial aufnehmen kann, musste Hitchcock seine Kreativität unter Beweis stellen, wenn es darum ging, die Filmrolle zu wechseln. Er schaffte es, die Wechsel dadurch zu tarnen, dass er sie als Körperblende entweder mit der Großaufnahme einer Jacke oder hinter einer Lampe enden ließ. Später schrieb Hitchcock diese Vorgehensweise als einen irregeleiteten Versuch ab. Und in der Tat, obwohl man sich - wie gewohnt bei Hitchcocks Filmen - bestens unterhalten fühlt, wirkt die Story etwas konstruiert und erzwungen. Auch ist der Film etwas dialoglastig, was allerdings durch die kammerspielartige Inszenierung nicht zu vermeiden ist.
Grandios ist dann aber das Ende, wenn James Stewart (seine erste und nicht letzte Rolle bei Hitchcock) "seine" Studenten zurechtweist und sie verurteilt. Wenn dann im Gesicht des entsetzten Brandon (wunderbar schmierig: John Dall) durch eine Leuchtschrift am Nebengebäude die Farben Grün und Rot aufleuchten, dann übertragen sich die Abgründe der Tat auch visuell. In der letzten Einstellung sitzen sie zu dritt im Raum, man hört die Polizeisirenen durch das offene Fenster näher kommen, der fassungslose Brandon nimmt sich noch einen (letzten) Drink, der betrunkene Philip spielt Klavier dazu und James Stewart als bisweilen zynischer Philosphieprofessor sitzt mit dem Rücken zum Zuschauer. Er hat offenbar Gewissensbisse, weil der die Studenten zu der Tat inspiriert hat... _________________ "Film is like a battleground: love, hate, action, violence, death. In one word: emotion." |
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