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Orlacs Hände (Ö/D 1924, R. Wiene)

 
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Rene



User seit: 25.08.2006
Beiträge: 3171

BeitragVerfasst am: 27.03.2019 00:10    Titel: Orlacs Hände (Ö/D 1924, R. Wiene) Antworten mit Zitat

gesehen am 26.03.2019 (stream, arte); 4/5

Illusionskino, Spätexpressionismus, Alptraum, Fetisch, der Zuschauer wird fehlgeleitet. Ein Kino der Extreme, aufgeladen, es gibt nur Unbehagen oder Ekstase, Begehren oder Tod. Für Zwischentöne ist noch wenig Platz. Nur einmal gibt es Gelegenheit dazu, am Ende des ersten Akts, als eine nüchterne Einstellung den Gleis-Arrangeur in der Dunkelheit zeigt, der vor dem Elend steht – einen Zug hatte er fehlgeleitet, und damit beginnt das Unglück der Geschichte. Im Zug saß ein Pianist, ein berühmter, auf dem Weg in die Arme seiner Geliebten. Aber das ist schon Vergangenheit, die Gegenwart des Films, das ist das Dilemma, denn die Hände sind dahin nach dem Zugunglück und ein unbedarfter Arzt mit besten Intentionen gibt ihm die Hände eines hingerichteten Mörders und schickt seinen Patienten damit in eine kubistische Hölle, in das Unterbewusstsein einer schuldbewussten Seele. Gezeigt wird diese, nach außen gestülpt, durch die Architektur des Atelierbühnenbilds, wie das damals sehr in Mode war. Licht und Schatten, ein weiteres Extrem. Und Conrad Veidt konnte noch allerhand Faxen machen – unwirklich, dass seine Karriere bis in den Tonfilm hinein andauerte, bis nach Hollywood, wo er sich stärker zurückhalten musste. Wiene spielt virtuos mit der Erzählperspektive, der Zuschauer weiß nicht alles, die Bilder tanzen ihm auf der Nase herum. Freudsche Motive überall. Ein Dolch wird in ein Klavier gelegt, fortan ist es verstimmt.
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"Film is like a battleground: love, hate, action, violence, death. In one word: emotion."
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