Foren-Übersicht
Wünsche, Anregungen, Diskussionen, das alles hier im Forum!
 
 FAQFAQ   SuchenSuchen   MitgliederlisteMitgliederliste   BenutzergruppenBenutzergruppen   RegistrierenRegistrieren 
 ProfilProfil   Einloggen, um private Nachrichten zu lesenEinloggen, um private Nachrichten zu lesen   LoginLogin 

Avanti! (USA/I 1972, B. Wilder)

 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen     Foren-Übersicht -> Rene's Filmtagebuch
Zurück :: Weiter  
Autor Nachricht
Rene



User seit: 25.08.2006
Beiträge: 3171

BeitragVerfasst am: 23.04.2019 00:39    Titel: Avanti! (USA/I 1972, B. Wilder) Antworten mit Zitat

gesehen am 22.04.2019 (BD); 3/5

Wei in "Fedora" geht es um einen Kadaver, nur offensichtlich zeitkritischer. Der amerikanische Molch stößt auf seine europäischen Grenzen, die Mafia. Und: der Indian summer von business men. Ein amerikanischer Industrieller reist auf die Insel Ischia, um die Leiche seines verunglückten Vaters in die USA zu überführen. Er hat es eilig, wieder wegzukommen. Er wird konfrontiert mit den Tücken der italienischen Bürokratie/Kultur sowie mit einigen Überraschungen, die seinen Vater und die eigene Arroganz betreffen. Eine Frau lernt er kennen. Das Morbide und die Romantik feiern seltsame Hochzeit.

Ein später Wilder, Kinotopp hat man ihm da oft vorgeworfen, durchaus negativ gemeint, das Konstruierte seiner moralischen Geschichten, das forcierte und dann verschleppte Tempo, der Gag, die Pointe, das Spiel mit Klischees. Die Gags bei Wilder sind der Sprengstoff, um die alten Bedeutungssysteme aufzubrechen. Sie sind als Karikatur das konzentrierte Filmbild, die Kinozeichnung, auf die das Kino der 1950er Jahre gerne zurückgriff. 1972 wirkte das bereits altmodisch, aber bei allen Längen entfaltet „Avanti!“ einen eigensinnigen Charme, der wohl auch daraus resultiert, das wir kein Studio-Italien sehen, sondern gefilmtes Lokalkolorit, der Film „riecht danach, in Italien gedreht worden zu sein“ (Wilder). Das bringt uns zurück zum Kino von Lubitsch oder Leisen, den Mentoren Wilders, bei deren Gestaltung es ein integraler Bestandteil war, sich zurechtgemachtes europäisches Flair in die kalifornischen Filmateliers zu holen. In seinen späten Filmen unterläuft Wilder dies, ebenso wie seinen Hang zum Dialog. In „Avanti!“ finden sich einige von Wilder schönsten Reminiszensen an ein rein visuelles Erzählen.
_________________
"Film is like a battleground: love, hate, action, violence, death. In one word: emotion."
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen     Foren-Übersicht -> Rene's Filmtagebuch Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
Seite 1 von 1

 
Gehe zu:  
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.


Powered by phpBB © 2001, 2005 phpBB Group
Deutsche Übersetzung von phpBB.de