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Rene
User seit: 25.08.2006 Beiträge: 3171
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Verfasst am: 17.06.2019 15:55 Titel: Demonlover (F 2002, O. Assayas) |
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gesehen am 17.06.2019 (BD); 4/5
Die Kraftmeierei des Kapitalismus produziert private Alpträume von Einsamkeit, die Persönlichkeit löst sich auf. Die Bildzitate aus "Les Vampires" von Feuillade dienen als Abziehbilder. Assayas vollzieht den Wandel in eine Nach-Postmoderne des Kinos. Und auch eine Auflösung des Kinos, nein, des Kinobildes: nicht nur Assayas, auch Michael Mann und David Lynch treten in den 2000er Jahren über die Schwelle zum digitalen Filmbild. Verpixelte Träume, Grobkörnigkeit - die Unreife der Technik wird nicht kaschiert. Manchmal verwendete man noch Filmmaterial.
Am interessantesten ist „Demonlover” als Stück über das Sichtbarmachen von Phantasien, von erotischen, von Macht- und Gewaltphantasien. Die Heldin Diane de Monx schaut in Japan erotische Manga-Filme an, die sie für ihre Firma kaufen will – davon gibt es eine Kostprobe, erst eher traditionellen japanischen Zeichentrick, einen Manga-Porno, dann eine computeranimierte Sequenz, über die man heute müde lächeln könnte, aber schon da eine brutale virtuelle Welt, die Lara Croft blutleer und etwas prüde aussehen lässt. Danach verheddert sich Diane in einem Netz aus Verbrechen, Industriespionage und Intrigen, bis sie irgendwann selbst kein Mensch mehr ist, sondern nur noch die sichtbar gemachte Phantasie eines kleinen Sadisten mit Kreditkarte. _________________ "Film is like a battleground: love, hate, action, violence, death. In one word: emotion." |
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