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Aliens (USA/GB 1986, J. Cameron)

 
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Rene



User seit: 25.08.2006
Beiträge: 3171

BeitragVerfasst am: 22.04.2007 15:12    Titel: Aliens (USA/GB 1986, J. Cameron) Antworten mit Zitat

gesehen am 22.04.2007 (DVD) und 05.02.2011 (BD); 3/5

Plural schon im Titel. Sie haben einfach die Monster multipliziert. So einfach das Prinzip, so effektiv das Resultat. Vergleicht man die beiden Filme, war Ridley Scott auf freud'sche Psychologie, auf Suspense, Horror aus. Der Slogan zur Fortsetzung: "This time it's war" - eine lakonische Beschreibung für action. Camerons Fortsetzung lebt noch mehr von verschiedenen Arten von Schrecken und enthält ein paar entbehrliche Buh-Momente. Er ist weniger originell. Der Schrecken rührt oft daher, dass etwas nicht zu sehen ist - oder er handelt von Situationen, in denen Personen überfordert sich zeigen.

Cameron mag den militärischen Aspekt des Sujets, die Details der Waffen und Technik. Die Aliens haben sich vermehrt, also schickt man Marines, hart, aber stumpf. Es ist Ripley, die Lösungen findet, um zu überleben. Schon in ALIEN hat sie als Heldin sich entpuppt, herausgeschält aus dem Ensemble. Zu Beginn wird sie nach 57 Jahren Frost-Tiefschlaf zufällig im All gefunden. Das sitzt erst einmal. Dann erweist sie sich als humane Pragmatikerin. Auch dass sie sich dem Kind annimmt, kommt daher.

Cameron ist so gut wie Spielberg. Oder George Miller. Auch er macht einen Film über action, der zu den Emotionen zurückführt. Dabei erfahren wir allerhand mehr über die Aliens, die ähnlich wie Insekten leben. Sie schlüpfen aus eierähnlichen Gebilden und benutzen den eingefangenen Menschen als Kokon für den Nachwuchs; sie sind intelligent und handeln instinktiv, sind in der Lage, einen Fahrstuhl anzuhalten oder die Stromzufuhr zu unterbrechen. Sie sind lernfähig und kommunikativ. Sie haben sich eingerichtet im matriarchalischen Alltag.

Die Menschen kommen gar nicht gut weg. Noch deutlicher, weil personalisiert, kommt zum Ausdruck, dass die Skrupellosigkeit der corporate-Gesellschaft und ihrer Akteure - analog zur zeitgenössischen Reagan-Ära - fataler ist als das Gebaren der Aliens. Letztere funktionieren nach einem ganz anderen biologischen Prinzip, sind nicht mit einer Gewissensinstanz ausgestattet, töten um zu überleben und sich zu vermehren. Wir - sagt der Film - haben Gier. Burke - eine klassische Stellvertreterfigur und der einfühlsamste Mann im Film, vordergründig eine liberale, zuvorkommende Erscheinung in dieser kalten Umgebung - ist dieser personifizierte Ausdruck neoliberaler Grausamkeit. Er ist gewillt, die militärische Einheit und alle anderen zu opfern, nur um ein Alien als biologische Waffe auf die Erde zurückzubringen. Als er auffliegt, diskutieren die anderen, ob sie ihn nicht umbringen sollen. Und das ist noch nicht einmal der dramaturgische Höhepunkt des Films.
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"Film is like a battleground: love, hate, action, violence, death. In one word: emotion."
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