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The Maltese Falcon (USA 1941, J. Huston)

 
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Rene



User seit: 25.08.2006
Beiträge: 3171

BeitragVerfasst am: 13.11.2006 12:09    Titel: The Maltese Falcon (USA 1941, J. Huston) Antworten mit Zitat

gesehen am 12.11.2006 (DVD); 5/5

Ein absoluter Klassiker der Schwarzen Serie: Der zynische Sam Spade und sein Partner Miles Archer arbeiten als Privatdetektive in San Francisco. Eines Tages taucht bei ihnen eine junge Frau auf, die einen Mann beschatten lassen will. Der vermeintliche Routinefall entpuppt sich als tödliche Falle: Archer wird erschossen. Sam Spade geht der Sache nach und findet eine Gruppe skrupelloser Verbrecher, die einer wertvollen Falken-Statuette nachjagen.

John Hustons Regie-Debüt nach einem Roman von Dashiell Hammett ist ein Meilenstein in der Geschichte des Kriminalfilms. Der Held ist kein sympathischer Strahlemann, sondern ein mieser Knochen. Zum Tod seines Partners fällt ihm nur ein, man möge seinen Namen von der Bürotür abkratzen lassen. Und am Ende liefert er die Frau, die ihn liebt, eiskalt der Polizei aus, um seinen eigenen Hals zu retten. Durchweg erstklassig ist die Besetzung: Bogart prägte mit seiner Darstellung des Sam Spade bis heute das Bild des Detektivs als einsamer Großstadtwolf, Sydney Greenstreets pompöse Erscheinung gibt einen grandiosen Schurken ab, Mary Astor brilliert als undurchsichtige Schönheit, Elisha Cook jr. ist als verweichlichter Killer mit schweren Komplexen Bogarts Lieblingszielscheibe, und Peter Lorre hat als schwuler Mr. Cairo einen seiner prägnantesten Leinwandauftritte. Die Dialoge sind großartig, geben dem Film das charakteristische Tempo und verraten die Durchtriebenheit der Figuren:
-"We didn't believe your story, Mrs. O'Shaughnessy, we believed your 200 dollars." (Bogart zu Astor)
-"I couldn't be fonder of you if you were my own son. But, well, if you lose a son, its possible to get another. But there's only one Maltese Falcon." (Gutman zu Wilmer Cook)
Ich kann nur empfehlen, den Film auch einmal im englischen Original zu sehen, da die deutsche Version die Dialoge eher in eine parodistische Richtung bringt, außerdem ist in dieser Fassung nicht die Originalmusik von Adolph Deutsch zu hören.

Der Film ist ein Musterbeispiel für eine perfekte Regie: die Rigorosität, mit der Huston eine komplexe, gefahrvolle und undurchsichtige Welt auf wenige Schauplätze, meist Innenräume, beschränkt und mit einfachen aber präzise gesetzten Schnitten und zeitraffenden Überblendungen dynamisiert: vollkommen konzentriert auf die psychologischen Spannungen im Beziehungsgeflecht seiner Figuren und auf die vorzügliche Kameraführung, die mit leichter Unterbelichtung, zwielichtigen Schattenbildern und ausgefeilten Einstellungen zur eigenständigen Erzählinstanz wird - eine unbestechliche, "unsichtbare dritte Person", die das Verhalten und die Motive der Akteure analysiert. Ein Beispiel: Als Gutman (gespielt von S. Greenstreet) Spade in die Hintergründe der Falkenlegende einweist, besteigt die Kamera förmlich den massigen Körper dieser sinistren Gestalt und verleiht dieser eine bedrohliche Erscheinung, welche die dunkle Sage des "Malteserfalken" untermalt.
Ähnlich wie "Casablanca" und "The big sleep" genießt auch dieser Bogart-Klassiker zurecht Kultstatus; er bedeutete sowohl für Regisseur Huston als auch für Humphrey Bogart den Durchbruch in Hollywood. "In seinen besten Momenten erreicht "The maltese falcon" (so der Originaltitel) die fließende Geschmeidigkeit und kühle Eleganz eines Balletts, vermischt mit der plastischen Perfektion einer Skulptur." (Douglas McVay)
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"Film is like a battleground: love, hate, action, violence, death. In one word: emotion."
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