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Killer Joe (USA 2011, W. Friedkin)

 
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Rene



User seit: 25.08.2006
Beiträge: 3171

BeitragVerfasst am: 30.01.2019 14:35    Titel: Killer Joe (USA 2011, W. Friedkin) Antworten mit Zitat

gesehen am 29.01.2019 (DVD); 3/5

Southern Gothic, ein schwarzes Stück aus Texas, nach einem Theaterstück von Tracy Letts. Friedkin hat dem Ganzen seine aufreizende Theaterhaftigkeit gelassen, die ist irgendwie das Letzte, was den Leuten dort geblieben ist, dem white trash des Südens, in dem hoffnungslose Lächerlichkeit tatsächlich noch etwas wie Haltung und Würde werden könnte.

Der Frauenschwarm aus dem Süden, Matthew McConaughey, bereitete sich mit diesem Film aufs Charakterfach vor, was ihm eindrücklich gelungen ist. Sein Joe ist natürlich ein Ekel, aber ein reizvolles, ein Cop, der als Nebenjob als Profikiller arbeitet, mit breitem Südstaatenakzent, und in seiner Freizeit ein wahrer Gentleman, sogar die Verführung Minderjähriger betreibt er mit Stil. Er wird angeheuert von einer Familie aus einem Trailerpark in Texas. Dem Sohn, Chris, kamen die Drogen, die er verticken sollte, abhanden, nun schuldet er ein paar sehr gefährlichen Leuten sehr viel Geld. Also unterbreitet er seinem Dad den Plan, die (geschiedene) Mutter umbringen zu lassen – die Stiefmutter und die Schwester Dottie sind begeistert. Man nimmt also Kontakt auf zu Joe.

Dass Menschen andere umbringen, um eine Lebensversicherung zu kassieren, das passiert. Friedkins Freakfamilie stellt sich allerdings besonders dämlich an – zu spät merkt sie, dass Dottie gar nicht die Begünstigte ist. Joe kann nicht bezahlt werden, und als er beschließt, Dottie einfach zu behalten, geht der Familienkrieg in die nächste Runde. Soviel Dummheit ist durchaus glaubwürdig. Friedkins Charaktere sind eine Abstraktion der Realität, man muss nicht so behutsam mit ihnen umgehen wie mit richtigen Menschen.

Einmal erschrickt Chris fürchterlich vor der Explosion in einem Comic, weil er gerade eine echte gesehen hat. Die Figuren sind so angelegt, dass man gerne Zeit mit ihnen verbringt, auch wenn sie ab und zu eins auf die Nase bekommen - sie haben das redlich verdient.

Der Film bekam in Amerika das härteste Prädikat, NC-17, absolut keiner unter 17, und Friedkin schaffte es nicht, das in der Revision abzumildern: „Ich sollte das machen, was die amerikanische Regierung in Vietnam tat. "Wir müssen", erklärten die Generäle damals, "das Land zerstören, um es zu retten."
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"Film is like a battleground: love, hate, action, violence, death. In one word: emotion."
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