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Nagareru - Fließen (J 1956, M. Naruse)

 
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Rene



User seit: 25.08.2006
Beiträge: 3171

BeitragVerfasst am: 11.04.2007 11:39    Titel: Nagareru - Fließen (J 1956, M. Naruse) Antworten mit Zitat

gesehen am 16.03.2007 (DVD); 4/5

„Das Leben einer Geisha mag von außen glamourös erscheinen, aber es ist nicht immer so.“ Diese Bilanz zieht die Chefin eines Geisha-Hauses in „Fließen“. Welche Möglichkeiten haben alleinstehende Frauen, sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen und ein würdiges und selbstbestimmtes Leben zu führen? Diese Frage wird im Film ständig diskutiert: Von der Witwe, die eine Anstellung im Geisha-Haus gefunden hat, von der Tochter der Chefin, die sich ein anderes Leben erhofft, von der Chefin, die ständig ums finanzielle Überleben kämpfen muss und auf demütigende Hilfe angewiesen ist. Trotz der widrigen Umstände versuchen die Protagonistinnen, ihre Würde zu bewahren.

Naruses Filme kennzeichnet eine Hinwendung zur Vergänglichkeit, zum Vorübergehenden, eine Achtsamkeit auf den organischen Fluss menschlicher Bewegung. Das Geschehen entwickelt sich gleichsam als gleitendes Netz von Wellen, in denen jede sachte, flüchtige Form so bedeutsam ist wie jede andere. Das Filmen in der Natur hat Naruse jedoch verschmäht und ihm die Arbeit im strengen, asketischen Rahmenwerk japanischer (Innen-)Architektur vorgezogen. Deren rechteckiger Formenkanon entspricht dem Vierpass der Kadrage, die durch die statische Kamera unumwunden unterstrichen wird. Der Gegensatz von Fließen und schneidend gefügter Strenge bestimmt die Einheit und wahre Gestalt der Filme: ein aufgehobenes Paradox, dessen Ertrag nüchterne, geheimnisvolle Anmut ist. Auch „Fließen“, eine Beschreibung des Niedergangs der Geisha-Welt (und damit des traditionellen Japans), ist fließender, flüchtiger Rhythmus des Lebens, eingefasst im zweifachen Rahmenwerk von gebauter und filmischer Architektur. Große Regiekunst.
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"Film is like a battleground: love, hate, action, violence, death. In one word: emotion."
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