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L'enfant de Paris (F 1912, Léonce Perret)

 
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Rene



User seit: 25.08.2006
Beiträge: 3171

BeitragVerfasst am: 08.11.2006 17:02    Titel: L'enfant de Paris (F 1912, Léonce Perret) Antworten mit Zitat

gesehen am 04.11.06 (Kino: Arsenal Berlin); 3/5

Während meines Berlin-Aufenthaltes war ich natürlich wieder einmal bei den Freunden der Dt. Kinemathek, d. h. im Arsenal-Kino am Potsdamer Platz. Und ein verstecktes Filmjuwel konnte ich in den vier Tagen, die ich in Berlin war, noch mitnehmen. Von "L'enfant de Paris" hatte ich bisher noch nie etwas gehört; nachdem ich ihn gesehen hatte, war ich deshalb etwas verwundert. Der Film taucht in Filmgeschichtsbüchern so gut wie gar nicht auf.

Es handelt sich um einen frühen französischen Stummfilm von 1912, produziert von Gaumont (sozusagen das französische Gegenstück zu Hollywoods Paramount oder MGM) und inszeniert von L. Perret, der mit diesem Film aus dem Schatten von damaligen französischen Regie-Größen wie Georges Méliès oder Louis Feuillade treten konnte. Tatsächlich ist es einer der ersten langen Erzählfilme (110 Minuten Laufzeit!) und ihr Regisseur durchaus ein innovativer Vorreiter von Wiene, Murnau, Lang oder später Welles. Seine Rauminszenierungen sind ihrer Zeit weit voraus, obwohl die Kamera natürlich damals noch unbeweglich war. Doch wie er Licht- und Schatten-Effekte stimmungsvoll und gekonnt einsetzt, wie ihm bereits so früh eine erstaunliche Tiefenschärfe der Bilder gelingt, und wie er die Figur des jungen Retters durchaus vielschichtig (die Beziehung, die er zu dem Kind aufbaut, hat durchaus eine phädophil-verstörende Dimension) erscheinen lässt, das zeugt von großer filmischer und erzählerischer Meisterschaft. Hier und da gibt es kleine Anschlussfehler, und die Handlung wirkt insgesamt etwas sprunghaft und voller Brüche, aber technisch ist dies einer der erstaunlichsten Filme aus dieser frühen Zeit des Films, die ich gesehen habe. D. W. Griffith wäre wahrscheinlich neidisch gewesen, hätte er "L'enfant de Paris" gesehen.
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"Film is like a battleground: love, hate, action, violence, death. In one word: emotion."


Zuletzt bearbeitet von Rene am 14.10.2013 23:28, insgesamt 2-mal bearbeitet
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michi
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User seit: 03.11.2005
Beiträge: 73
Wohnort: Gernsbach

BeitragVerfasst am: 09.11.2006 08:45    Titel: Antworten mit Zitat

Merkwürdig, ... ich mag 1. keine Schwarz-Weiss Filme, 2. keine Stummfilme und 3. keine Filme älter als 1980. Aber wenn ich deine Kritik lese, bekomme ich trotzdem Lust diesen Film anzuschauen. Ein Gefühl von Herbstnebel zieht in mir auf Smile

Gruss Peter der Ziegenschlecker
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