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Alibi (USA 2004, M. Checkowski & K. Mattila)

 
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Rene



User seit: 25.08.2006
Beiträge: 3171

BeitragVerfasst am: 06.01.2007 12:47    Titel: Alibi (USA 2004, M. Checkowski & K. Mattila) Antworten mit Zitat

gesehen am 05.01.2007 (DVD); 2/5

Ehen enden nicht, weil man fremdgeht. Ehen enden, wenn man sich beim Fremdgehen erwischen lässt. Diese ernüchternde Erkenntnis motiviert Ray Elliott (Steve Coogan) jeden Tag bei seiner Arbeit als Alibi-Beschaffer für notorische Seitenspringer. Als ein Klient jedoch versehentlich sein Sex-Date ins Jenseits befördert, beginnen die Verhältnisse aus dem Ruder zu laufen. Ray muss ein aufwändiges Katz-und-Maus-Spiel anzetteln, um Mafiagangster, Killer und Polizei gegeneinander auszuspielen ...

"Alibi" ist das Kinodebüt der Musikvideo-Regisseure Checkowski und Mattila, eine unterhaltsame, kühn konstruierte Krimi-Komödie. Das Potential der Idee wie der Besetzung wird allerdings weitgehend verspielt. Der Film bemüht sich um Eleganz und Leichtigkeit, ist aber zu rasant montiert, hat einen geradezu hektischen Charakter. Man wünscht sich mehr Tiefgang an einigen Stellen, besonders im Hinblick auf die Charaktere, die zuweilen etwas eindimensional erscheinen. Gerade der sich entwickelnden Beziehung zwischen Sam Coogan und Rebecca Romijn wird zu wenig Zeit eingeräumt, als das es knistern könnte. Dabei sind die Darsteller (bis auf wenige Ausnahmen) sehr gut, besonders Sam Elliott in einer Nebenrolle als unternehmensorientierter Killer. Dennoch kommen die Momente, in denen Steve Coogan die Schattenseiten und Risiken seines Geschäfts (am eigenen Leib) erfährt, viel zu kurz. Er bleibt bis zum Happy-End der gelassene, clevere Business-Man, dessen Geschäftssinn und Schlagfertigkeit als der Gipfel zeitgemäßer Smartheit gefeiert werden.

Durchaus clever ist die visuelle Gestaltung: Es gibt wenige nahe Einstellungen, sondern überwiegend Totalen, welche die Story stets in der Schwebe halten und den Personenkonstellationen ihre Geheimnisse belassen. Die sorgfältigen arrangierten Sets, innerhalb derer jede Figur ihre charakteristischen Farbtöne zu haben scheint (Coogans Büro-Architektur weist ein aalglattes Grau-weiß, das Haus des mormonischen Killers braun-gelbe Töne, die brutaleren Szenen mit dem Mexikaner ein düsteres Schwarz-rot auf), haben in ihrer stilisierten Ordnung etwas von Industrie-Schick-Film und wirken als Kontrast zum chaotischen Treiben stimmig.

Die Idee, die (recht komplexe) Handlungskonstruktion mit Hilfe von Rückblenden, später wieder angefügten Auslassungen und Voice-over-Kommentar aufzulösen, wirkt auf Dauer bemüht. Unangenehm und unpassend ist der Einsatz der treibenden Musik über weite Strecken des Films; hier hätte man sich etwas von der Zurückhaltung und dem Understatement der Hauptfigur gewünscht.
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"Film is like a battleground: love, hate, action, violence, death. In one word: emotion."
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